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nutzkrad_tuev_500
- pic vom Nutzkradtreiber -

Prüfungsangst??? au Weia. Am Dienstag hab ich Prüfung!!! um zehn Uhr morgens.
Ich bin schon voll aufgeregt. Hab ständig das Gefühl irgendwas vergessen zu haben, oder es irgendwie anders machen zu müssen...
Bin ich überhaupt nicht mehr gewohnt sowas, naja ich werd halt auch älter...kennt ihr das???
Was hilft da? Ein Cognac im Kaffee??? Was ist wenns nicht klappt???

Also ich hab mir nochmal alles angeschaut und bin alles nochmal durchgegangen.
Ich hab meine Unterlagen, die ich brauche geordnet und überprüft und in eine extra Aktentasche gesteckt.
Geld für die Prüfungsgebühr hab ich auch in der Aktentasche.
Ich werd nur reden wenn ich gefragt werde, nicht das der Prüfer noch angenervt ist oder so...
Hoffentlich springt morgen auch das Krad an, Ladegerät hab ich vorsichtshalber mal dranngemacht.
Also eigentlich bin ich mir schon sicher mit allem, aber ich bin ja auch kein Experte.
Ist ja auch mein erstes Gespann was ich gebaut habe, irgendwann fängt jeder an.
Nur leider wurde der Tag zur Prüfungsodysee: um 1000 Uhr war Termin. Reine Fahrzeit ca. 20min.
um 0900 unterbreche ich meine Arbeit, düse nach Hause um mich umzuziehen.
Gut, also schnell angezogen und raus.
Mist, Schlüssel vergessen, nochmal rein, Schlüssel suchen, keine Ahnung wo der sein soll, steckt sonst immer im Zündschloß.
Kann ihn nicht finden, Geistesblitz - Sitzbankschloss.
Gut, alles an, Zündung an, Startpilot bevor die Batterie leer ist, Motor läuft. Zeit: 09.35, 5 minuten Reserve.
Ich fahr los....bis zur großen Kreuzung in der Ortsmitte. Da muß ich normalerweise bremsen, geht aber nicht.
Also schlittere ich fast ungebremst mit blockierendem Vorderrad über die schneematschige Kreuzung...( zum Glück hab ich Vorfahrt)
Also angehalten und Bremse untersucht.

Die Beiwagenbremse habe ich über eine Konstruktion mit der Hinterbremse verbunden.
Irgendwie ist die Beiwagenbremse eingefroren und der Hebel blockiert nun.
Daher lässt sich mein Hinterbremshebel auch nicht mehr nach unten drücken.
Also: Wagenheber raus, Seitenwagen hoch, Rad ab, alles mit Bremsenreiniger aufgetaut und den Seilzug ganz lockergespannt (die Werkzeugkiste hab ich als Anfängerballast im Boot stehen...
Nun bremst zwar die Seitenwagenbremse nicht mehr, aber ich kann fahren. Gut denk ich mir, das kann ich dem Tüv-Prüfer ja so erklären...
Zeit: vermutlich 09.45h.
Um 10.03h drifte ich auf den mit Schnee bedeckten Parkplatz der Tüv-Niederlassung.
Helm ab, schnell rein.
10.05h teilt mir die nette Dame von der Anmeldung mit, das sich mein Prüfer heute morgen krank gemeldet hat.
die ganze Aufregung umsonst. Ok, denk ich mir, dann hab ich noch Zeit die Bremse zu bearbeiten und den Lenkungsdämpfer zu optimieren, also fahr ich nach Hause.
Und fahr und fahr und - Motor aus. Sprit alle. Mist, ich bin die ganze Zeit auf Reserve gefahren.
Ich lass das Gespann ausrollen und bleibe unter einer Brücke stehen. Sprit leer, tatsächlich.
Da hilft auch die Riesenwerkzeugkiste, die Ratschekiste, der Wagenheber, der Startpilot, der Verbandkasten, das Warndreieck, der Poncho nicht weiter. Ganz ordinär ist halt der Sprit alle.
Ich bin echt frustriert.

Ich wollte mit dem Rauchen aufhören, finde aber in meiner Jacke noch ne alte Schachtel mit Kippen. aber kein Feuerzeug. Kein Feuerzeug, kein Sprit.
Angehalten hat auch keiner.
Also Kmpel angerufen, der hat Sprit gebracht, und ich bin beschämt nach Hause gefahren.
Und das Schlimmste:
mein Arbeitskollege fragt mich ob die Fuhre den Tüv bestanden hat, ich antworte das der Prüfer krank sei, und er glaubt es mir nicht, jaja, warst aber ganz schön lange weg, sagt er...
Am nächsten Tag also zum zweiten Versuch mit dem Mann vom Tüv. beim ersten Mal war er ja leider krank. Jetzt ist er hoffentlich wieder gesund.

Und tatsächlich, die Prüfung ist recht schnell geschafft, die aufregung war unbegründet.
Wenn man's nur vorher immer wüsste...

JAlbum 8.0