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The M-Story von Dominik
Ein böser Unfall am 31. März 2009 mit meiner 175er Doppelkolbenpuch
zwang mich, von vielen anderen Verpflichtungen entbunden zu sein, mich
aber dafür, unter anderem, umso mehr dem zweiten Teil der M-Story
widmen zu können. Die Situation war solcher Art, wie man sie landläufig
als "Klassiker" bezeichnet: Eine entgegenkommende und nach
links in eine Tankstelle abbiegende Automobilistin übersah mich,
fast konnte ich noch ausweichen, rasselte dann aber doch in die Karosse
und flog in hohem Bogen. Nun aber her mit dem Tintenfass und Feder. Manege frei für die M-Story, zweiter Teil. Zum Schluss des ersten Teils waren wir mit unseren Nachforschungen
im lettischen Riga angekommen. Ein flüchtiger Blick auf die Geschichte
des Baltikums liefert uns schnell ein wirres und gewaltsam herbeigeführtes
Auf und Ab. Allein eine Beschränkung auf das 20. Jahrhundert macht
klar, dass den Menschen im Baltikum allzu selten ein ruhiges und friedfertiges
Leben vergönnt war. Doch nun zurück zur individuellen Geschichte meiner BSA: Die Nachforschungen hinsichtlich meiner BSA M23 Empire Star, die per Schiff am 9. Juni 1937 von Großbritannien nach Riga gelangte und irgendwann später zu einer M20 umgemodelt wurde gingen nunmehr weiter in die Tiefe. Ich fragte nochmals im WD M20-Forum nach und bekam dort den entscheidenden Hinweis, dass ich meine beste Quelle ein gewisser Herr Juris Ramba in Riga sei. Gesagt, getan, am 8. März schrieb ich ihn an und bekam just am selben Tage mehrere sehr ausführliche Antworten. Herr Juris Ramba war übrigens unter anderem der Vorsitzende der Abteilung Motorrad des AKK Lettland, dann der Präsident hiervon sowie Kurator des Rigaer Motormuseums. In diesem Jahr veranstaltete er seine zehnte internationale Kurland-Rallye. Das Rätsel um Bukse ist nun also folgendes: Herr ekabs Bukse (1979-1942) war eine berühmte Radsportlegende. 1912 eröffnete er eine Fahrradwerkstatt in Riga. Fortan tätigte man dort auch Motorradreparaturen. Herr Bukse wurde ein Händler und Vertreter für die berühmten Fahr- und Motorräder von BSA. Seine Werkstatt war ein beliebter Treffpunkt für Motorradenthusiasten. Spater fertigte er Seitenwagen, Beinprotektoren und anderes Zubehör rund ums Motorrad. Jekabs Bukses Werkstatt fertigte bis 1940 auch Fahhräder, wobei er oft auf Teile von BSA zurückgriff. Sein Lebenwerk nahm aber ein jähes und grausames Ende: Er wurde vom russischen Militär deportiert und starb 1942 in Solikamska, einem Arbeitslager im Ural.
Nun war mir dank Herrn Rambas Informationen einiges klar geworden.
Wie und wann die BSA nach Thüringen transportiert wurde wird wohl
ungeklärt bleiben. Der äußerliche Eindruck ist einwandfrei, keine Kühlrippe ist gebrochen, keinerlei Beschädigung ist zu sehen und alle Teile sind an ihrem Platz. Das Tolle daran, es ist ein 1937er HM23 und obendrein ein einportiger, genau, wie ich es mir wünschte! Die Motornummer ist quasi nahezu passend zum Rahmen. Natürlich hätte ich auch einen späteren um 1940 genommen, zu hohe Ansprüche in punkto Originalität sollte man diesbezüglich nicht stellen. Und nebenbei sei erwähnt, dass er praktisch ums Eck abholbereit steht. Wie es nach dem Erwerb des Motors dann weitergeht, wird im dritten Teil der M-Story zu lesen sein. Bis dahin, viele Grüße aus Stuttgart, Dominik ------------- |
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