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Südost-Europa-Tour 2008ein Fotoessay von Oli (aka Mr. Zylinder)
Anlass für die Tour war die Hochzeit meiner Cousine Audreyan in Ungarn. Mit dabei waren meine Freundin Katharina plus meine Kumpel Christian (auf ETZ) und Vincent (auf TS). Von Erfurt aus war unser erstes Ziel Wien, um eine Freundin besuchen. Ich mag dieses Land! Es ist zwar ländlich, aber trotzdem nicht provinziell oder spießig. Unser erstes Lager fanden wir kurz vor der österreichischen Grenze. (Irgendwo da in der Nähe gab es noch eine Begegnung mit einem Pfau der gemächlich über die Strasse stolzierte und unsere Bewunderung nicht im Geringsten erwiderte.) In Wien versackten wir dann bei ca. 30°C im Verkehrssumpf und waren froh, als wir uns bei unserer Bekannten die Klamotten vom Körper reisen konnten Auf einer Fähre über die Donau in Wien: Wir verbrachten noch einen Tag in Wien und machten uns dann auf in Richtung Ungarn. Halbinsel Tihany am Balaton Ungefähr 50 km vor Nagymanok, unserem Ziel, verabschiedete sich
eine meiner Zündkerzen. Also noch die letzten Kilometer nach Nagymanok, dem Heimatdorf meiner
Mutter im Süden Ungarns, abgespult. Am nächsten Tag brachen wir auf, und zwar zunächst wieder zurück zum Balaton, um Katharina zum Bus nach Deutschland zu bringen. Für sie hatte die Tour hier ein Ende, weil sie ihr Studium nicht warten lassen konnte. Von da aus gings dann geradewegs nach Süden durch Kroatien, Bosnien und wieder Kroatien. Durch Bosnien folgten wir dem Lauf der Vibra, was mir als der schönste Abschnitt der Tour in Erinnerung blieb.
Südlich von Split erreichten wir die Adria. Es dämmerte und wir fuhren eine steile Schotterpiste hoch, um eine geeignete Stelle für die Nacht zu finden. Am nächsten Morgen hatte einer von meinen 20Jahre alter Pneumants einen 5cm langen Riss. Komisch. Zum Glück ließ der nächste Reifendienst nicht lange auf sich warten.
Es war unglaublich heiß und ich war genervt, weil ich endlich ins Meer wollte. Es wollte uns einfach nicht gelingen einen Strand zu finden, der nicht bebaut oder wenigstens nicht privat war. Irgendwann hatten wir die Sucherei satt und entschieden uns für irgendeinen Bootsteg. Das Badevergnügen hätte grenzenlos sein können, wenn nicht tatsächlich ein Hausherr erschienen wäre, der seine Besitzansprüche geltend machen musste. Wie sich herausstellte handelte es sich um einen Deutschen der uns direkt mit der Polizei drohte. Das Wetter wurde allmählich schlechter und vor Zadar begann es
zu regnen. Vince zog sich seinen gelben Anzug vom Straßenbau und
ich meinen orangefarbenen Regenanzug an. An den Füssen hatten wir
Gummistiefel. So boten wir bei unserer Ankunft in Zadar eine ziemlich
bizarre Erscheinung. Ljubljana ist eine vor Leben und Kreativität pulsierende Stadt.
Es vergeht kaum ein Abend, an dem nicht irgendwo eine Band spielt. Von
der Größe her, ist sie mit ca. 250.000 Einwohnern mit Erfurt
vergleichbar. Aber wenn man sich nachts auf den Strassen aufhält,
spürt man einen deutlichen Unterschied. Die Leute die man trifft
sind alle sehr aufgeschlossen und freundlich. Durch das traumhafte Voralpenland Sloweniens kamen wir auch halbwegs
trocken, aber je näher wir in den Alpen kamen desto stärker
wurde der Regen. Und so einigten wir uns schließlich darauf, doch
ein paar Autobahn-Kilometer zu schrubben. Irgendwo kurz vor Salzburg
hatten wir dann die Schnauze voll und suchten uns eine Pension. Der letzte Tag: Es regnete noch immer, aber egal, wir waren ausgeruht
und hatten trockene Sachen an. Nach der Grenze ließ dann der Regen
endlich nach und wir entschieden durchzufahren.
--- Danke für den Bericht, Oli. Auf dass die Emme immer rollt !1!!
:) |
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