Was lange währt wird endlich krumm (Ein Fotoessay vom Hans)
Auf gehts zum Tauerntreffen. Nachdem ich die sehr mäßige
Wettervorhersage für den
Freitag gehört hab, bin ich also schon am Donnerstag abgefahren.
Sonnenschein, aber
schon nach wenigen km beginnt der -zunächst noch sehr malerische-
Nebel
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Der gefriert am Visier, und auch sonst überall, in dicken Schichten
fest, die erst in
Traunstein abzubröckeln beginnen. In Salzburg wird es wieder wolkig,
die Straßen sind salznass,
aber es ist nicht besonders kalt. Da ich mir ja letzten Februar mit
meinem "lieben Pezl"™ Salzburg zu Fuß erschlossen
hab,
war die Durchfahrt Richtung St.Gilgen kein navigatorisches Problem.
Die Erika stieg brav wie eine Hummel, vorbei am Wolfgangssee, die Berge
hinauf,
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und weiter Richtung Bad Goisern. Da hab ich mich dann
schon gewundert, warums denn um den Grimming herum so grün ist.
Das Stückerl runter bis Liezen zieht sich dafür
recht öd und fad dahin, dafür hab ich mir dann die Streck
über Irdning, Döllach, Lassing, Rottenmann gegönnt.
Die Auffahrt nach Hohentauern war schmierig, aber nicht schwierig.
Bei der Mautnerin ein kurzer Plausch, und weiter gings, den Immler erstmals
auf die Probe stellen.
Hoi, geht besser als gedacht, der Reifen.
So sah es dann am Donnerstag Nachmittag auf dem Parkplatz aus, erste
Zeltaufsteller bereiten sich zur Nacht....
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...die dann auch -langsam aber stimmungsvoll- hereinbricht.
Zur Nachtlagerbesprechung und Ankunftsbierverinnerlichung
erstmal nauf auf'd Hüttn, dem Herbert GrüßGott sagen.
Nach innerlicher Erwärmung gehts wieder runter zum Parkplatz, da
sind mittlerweile ein paar Leute dazu gekommen,
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und es werden immer mehr.
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Die ersten Feuerungsanlagen werden in Betrieb genommen.
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Die Nacht im "Lager 1" war ruhig, noch wurde
es durch nur wenige Schläfer(=Schnarcher) belegt.
nach dem Frühstück erstmal ein Spaziergang runter zum Mauthäusl.
Morgenstimmung
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Im Laufe des Freitag Vormittags wurde ein bisserl gegessen, Benzin gelabert,
Mopeds angeschaut.
Endlich hab ich auch mal einen "Sachverständigen für
völlig veraltete MZ-Gespanne" bei der Hand,
ich frag also den Andreas, ob er nicht mal schauen möcht, ob denn
das wirklich so weich sein muss, das Gespann.
Zielstrebig schraubt er den linken Seitendeckel runter, unter dem sich
des Vorbesitzers Kupferdrahtknödel befindet.
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"Jo, der Rohma is brochn." Zunächst denke ich noch, der
Herr G. will mich pflanzn, überzeuge mich dann aber schnell von
der Richtigkeit seiner Aussage.
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Der Herbert, Wirt der Edelrautehütte, und Sammler grösserer
Mengen originalverpackten Baumarktwerkzeuges, alter Feilen, ebensolcher
Sägen und -blätter,
weiterhin Besitzer eines Elektroschweissgerätes, stellt mir freundlicherweise
die Behausung seines mobilen Schneesturmes zu Schraubungszwecken zur
Verfügung.
Das finde ich umso freundlicher, dieweil es draussen anständig
stationär schneestürmelt.
Damit die Schweissung hält, wird die Bruchstelle
innerlich geschient. Der Schrottfundus gibt ein zölliges Wasserrohr
frei, welches ich mittels Flex und Schraubstock so oft längsschlitze
und zusammenbiege, bis es sich -von Zink befreit- stramm ins Innere
des Rahmenrohres pressen lässt.
Dann folgt die schwierige Wiedervereinigung der Bruchstellen, denn der
Rahmen widersetzt sich ziemlich hartnäckig.
Lange Eisenstangen bringen nix, aber da der Hansi für seine Seiltricks
bekannt ist, muss er auch hier wieder Einen anbringen.
Erst das Oberrohr gegen die Schwinge nach unten spannen, dann den Hinterzug
nach vorn zwingen:
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Anschließend eine V-Nut flexen, links und rechts anheften, die
Schnürl entfernen, rundrum braten.
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längs noch zwei Verstärkungsbleche, Rostschutz,
wieder zusammenbauen, fertig.
Es folgt der Fahrversuch, der Hansi freut sich, denn immerhin reissts
nicht sofort wieder ab...Dann hüllt starker Schneefall die Erika
in ein weisses Daunenkleid.
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Hyttenzauber...
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während auf dem Parkplatz kleine Vulkane ausbrechen
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Hier fehlen die Fotos von der erfolgreichen und schönen
grossen Ausfahrt am Samstag. Ich hatte die Kamera in der Hyttn vergessen.
Für die Erika sollte es die Feuer& Eis&Belastungsprobe
sein, die sie erfolgreich meisterte.
Doch schon am Samstag nach der Ausfahrt gibts das nächste Problem:
Andreas' MZ hat chronisch fortschreitende Schwingenerweichung.
Mittels nicht allzulanger Hebel ist ein Gradbiegen leicht möglich.
Zu leicht, wie Andreas meint. Erst mittels Jungfichte:
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Dann mit einem rustikalen Geissfuß aus der Herbertschen
Asservatenkammer.
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Ja, das ist richtig anstrengend. Besonders wenn man zu
weit gebogen hat
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Schweissen wird schwierig, das Rohr ist von innen her
weggerostet, die weiche Stelle ist hier zu sehen:
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Die Lösung: Heckversteifung.
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Während des Fortgangs der Reparaturarbeiten bereitet
das personelle Umfeld -unter der Regie des Herrn Ingenieurs-
das Plunznpfanndl(hier unscharf im Bilde) vor, dass dann ein paar Stünderl
vor sich hin gaseln darf.
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Andere Bewohner kochen sich ein feines Meny aus Wyrschtln
mit Schneepyree.
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Die Nacht wird wieder Ruhig im "Lager 1". Aber
nur, weil ich mir die Ohrenstöpsel, die ich vorsorglich aus dem
Kernspintomografen besorgt habe,
und die für ihren hohen Schallschutzwert berühmt sind, bis
zum Stammhirn in die Ohren geschraubt hab.
Am Lagerplatz herrscht schon Aufbruchstimmung, ich steh
noch ein bisserl beim Devotionalienkoffer
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bevor auch ich die Heimfahrt antrete. Selbige verläuft
pannenfrei, ausser dass durch den jetzt viel steiferen Rahmen die Motorvibrationen
meine Gesäß- und Handnerven nachhaltig lahmlegen.
Nachmittags um 14:00 war ich auch schon wieder daheim.
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Fazit: Sauschee wars im Schnee. Des scheenste san de griabign
Leit.
Gruaß,
Honsä
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Merci, Hans!1!!
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