¬ alteisentreiber.de - oleider Reisebericht, Eindrycke eines Novizen |
oleider Reisebericht, Eindrycke eines Novizen
Eieiei, ganz wuschig und leicht aufgedreht ob der Vorfreude ging's
Dienstags an's Packen. Gar nicht so leicht, was nimmt man mit, was lässt
man da? Da ich sowieso weicheiend einen Platz in der Hytte dem zwar
wyrdigeren, aber meiner Gesundheit weit weniger zuträglichem Gezelte
den Vortritt gelassen habe, braucht's das ganze Campinggerödel
schon mal nicht. Winterschlafsack und Biwaksack für den Notfall
muss langen und kömmt auf jeden Fall mit. Untergewand in doppelter
Ausführung (bin da gezeichnet von einem damaligen Abflug in einen
Bach), Sonntagsnachmittagsausgehklamotten bleiben da, zweites Paar Winterstiefel
muss mit. Auf geht's, schnell noch eine Kippe und ein Photon vor der Abreise... War's Anfangs noch frostig und bewölkt, sollte sich
der Zustand aber baldigst ändern - Bewölkung blieb, aber es
fing wärend der Fahrt an zu regnen und sollte bis zum Etappenende
nicht mehr aufhören - geleitet von Rudis elektronischem garminischen
Wegbereiterknecht war wenigstens die Wegfindung problemlos. Noch mal
herzlichen Dank fyr die Aussleihung und dem Olly fyr die Zimmerreservierung! Donnerstag um fünf klingelt der Wecker. (Bild ist allerdings von der Edelrautenhytte am Zielort entstanden ;) Abfahrt zur sonnigen Mittagszeit in Trieben, leichter Frost, erst mal beim örtlichen Edekamarkt Grillkohlen fyr den wyrdigen AIA-Grill bunkern und Grillgut einholen - jetzt auf zum letzten Stück gen Hohentauern! Eieiei, der "Aufstieg" von Trieben nach Hohentauern hat's echt in sich, obzwar gestreut, so doch von yberfrierender Nässe gezeichnet (und das mit dem guten Avon hinten ;) , dazu mit einer Steigung die ich bis dato nur auf Kurzstrecken von ein paar hundert Metern kannte, die letzten Kilometers zum Ort gingen dann auch tatsächlich nur im (gottseidank extrakurzem) ersten Gang zwischen 20 und 25 km/h... - hier ahnte ich bereits das die 11 dieseligen Pferde bestimmt noch an ihre Grenzen gelangen würden... aber egal, hach, hier ist ja schon der Parkplatz in Hohentauern, keine blöden Experimente, erst mal oleides Krad in ein Kettenfahrzeug verwandeln... Jetzt gilt's :) Jetzt ging's auf reiner Schneefahrbahn weiter, links und rechts Schnee, Natur und Aussicht, von oben Sonne, unten hämmert der Diesel fröhlich sein Lied, ich bin im Urlaub, Herz, was willst du mehr...
Entlang des Wegs... mit Loipenquerung... Da ist auch schon die Mautstation für die allerletzten vier oder fünf Kilometers... Bald da, hier bin ich richtig!
Sodenn hier an der Mautstation die zwei Euros für's gesamte Treffen gezahlt, nun gehts auf den letzten Weg yber den gar schaurige Gruselgeschichten erzählt werden, von platzenden Motoren, zerbröselten Getrieben oder sonstigem... - keine Ahnung was die alle haben, geht doch prima...zwar steil, ja, aber im ersten Gang immer schön auf Drehzahl flutscht das ausgezeichnet, unterwegs treffe ich Matthias, der sich mit einem Fahrrad mit einem 36ccm-Rex-Anbaumotörchen mit einem halben Ps schiebenderweise den Berg raufmüht. Rückblick zur Mautstation
Sacknochmal, das wird ja immer steiler, und dann diese fiesen engen Serpentinenkurven - die Dieselfahrers wissen zu genau was es heisst vom Gas zu gehen, ist tödlich - so kahm's natyrlich wie's kommen musste, irgendwann lag der Geruch von kochendem Öl in der Luft, hilft ja nix, weiter, immer weiter, zu Ruhm und Ehr hatzianischer Enfield, nicht stehenbleiben...bis dann die Zyndungen nur noch im Sekundentakt zu zählen waren und ein leichter Rückenwind schwarze, mit Flocken durchsetzte Qualmwolken des Oleiden Haupt umwölken liessen, die Luft nach schwelenden Kerzen wie in alten Kirchen roch und oleides Gefährt mit einem letzten Schnaufer den Dienst aufgab... Absteigen, Fuhre in die Schneewand hängen damit's nicht wieder
bergab geht, (nur ein seichter Wind ist zu hören und das leichte
Brodeln siedenden Öls), erst mal wieder starten und die Maschine
im Leerlauf tuckern lassen um yerschyssige Hitz abzulassen, kann ja
nich mehr weit sein. Sodenn, auf ein Neues...aufsitzen, Maschin auf Vollgas bringen (Stationärdiesel,
das geht...) und langsam Kupplung los... - geht - zäh drehend und
qualmend wie eine Dampflock schafft das brave Gefährt die nächsten
vielleicht zweihundert Meter, die nächste Kehre, eieiei, die Rampe
ist ja noch steiler, pot-pot-pot un aus... Den Versuch die letzten 500m gen Edelrautenhytte per Krad zu yberwinden gab ich dann nach 20 Metern erfolgreich auf, zu steil, tiefer Schnee und zu wenig Pferde unter'm Arsch... Schlitten runter, Gepäck drauf und hochgezogen das Glump, bin da! Das Notfallzimmer, klein aber fein und völlig ausreichend, von mir und Matthias belegt, natürlich nur mit der Option, das Teil sofort zu räumen und in's Massenquartier umzuziehen falls wer krank wird und der Zelterei nicht mehr gefahrlos mächtig... Der Blick von der Hytte, Wind kommt auf...
Die nächsten Tage waren angefüllt mit netten Gesprächen yber ditt un datt, Wanderungen im Schnee, Bestaunung der wyrdigen Winterkräder, Grillerei und Müssiggang, eben mit richtigem Urlaub! Der Blick auf den wyrdigen Zeltplatz. das Herzstück, das AIA-Zelt. Mann der ersten Stunde... AIA-Luxusgrill, Edelstahl. Das diensthabende Begryssungskomitee beim Plausch. Geht doch, Justus' 42er Harley solo und wyrdig an die Kette gelegt. Besagtes Fahrrad mit Rexmotörchen nach einer Schneenacht. Geraucht wurde selbstverständlich auch... Feine Dunapf-Guzzi. Auch eine benzinverbrennende Enfield mag bei den Temperaturen einen Windschutz... Wenig Platz hällt warm. Die Damenwelt arbeitete mit Muskelkraft, wärend der faule Sack von Oleid sich eher auf die Reste von Akkustrom gepaart mit Startpilot verlies. war aber auch teils kräftig kalt. Sehr fein war darüber hinaus das Schlittenrennen, obzwar die Zahl
der Teilnehmer (nur deren Fünfe) bei einer Besuchsstärke des
TT von annähernd 100 Personen eher als "bescheiden" zu
bezeichnen war, meine Herren, das muss sich ändern! Nee, wat können vier Kilometers lang sein. An manchen Stellen ist mir echt die Muffe gegangen, so schnell war ich zuletzt als Grosszwerg auf dem Schlitten unterwegs - und unten hatte es 'nen Auslauf statt Kurven. Meine Bauchmuskeln, meine Oberschenkel, mein Nacken...
Hab mein Krad aber nicht nochmal runtergeschickt. Ist doch zu hart
für's schwächliche Moped (und den Fahrer) - da wieder raufzuklimmen,
einmal hat mir echt genügt. Bin dann lieber noch mal mit dem Schlitten
los und gen Hohentauern gelatscht, immer in der Hoffnung ein dreirädriges
Taxi zu ergattern... da aber viele auf Ausfahrt waren war's nix, also
wieder die Kilometers zurück zur Mautstation. Zeltpackerei Leichte Schneeverwehungen auf dem Instrumentarium. Ein letzter Blick...und los! So denn, 56o km liegen laut Navi vor mir, die Luft ist kalt aber niederschlagsfrei, schaun mer mal wie weit wir kömmen und dann wird zwischendurch genächtigt, das Dieselvieh läuft als Gespann ja nur 75...dauert a weng. Hab mich verabschiedet, noch mal explizit dem Andreas für das tolle Wochenende gedankt, dann noch mal die Schneeabfahrt genossen, Mopette entkettet noch mal in Trieben vollgetankt und hab mich zwecks Kilometerfressung gleich auf die Bahn begeben. Immerhin Sonntag, keine Lasters auf der Piste und alle anderen sind eh schneller, kann ich schön durch die Gegend gucken...was soll ich sagen, hab mich erholt, war noch angefyllt der Eindrücke, Moped schnurrt, Wetter passt und so kahm's zur sogenannten Mopettentrance - einfach sitzenbleiben, die halbvolle Blase ignorieren und einfach weiterfahren - hab nach 5 Stunden das erste mal kurz pausiert, uri- und nikotiniert, mit den Gedanken schon wieder auf dem Krad, weiter, weiter, bin dann tatsächlich nach 9 Stunden strammen Kradierens in einem Rutsch durchgebraten, abends kurz vor Sieben aufgeschlagen, unterbrochen nur noch von zweimalige Ölnachfüllen weil sich eine Stösseldichtung wohl beleidigt fühlte... ...hat vorher nur leicht geschwitzt, ach macht ja nix, die letzten 150 Kilometers hat's dann einen öligen Liter gebraucht. Fazit: Es gibt nix Schöneres als mit drei Rädern im Winter unterwegs
zu sein. Wirklich nix. So gehabet euch wohl und nochmal ein kräftiges Dankeschön!
In der Garaasch steht allerdings noch eine 535er benzinbefeuerte Enfield
mit ordentlich Pferden van mien Fruh, die fährt im Winter eh nicht...
Zu guter Letzt gibt es ...hier... ein kurzes Video vom Aufbruch. Gruss Bert |
(cc) 2oo9 |